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carl theodor dreyer

danish film-maker *1899 †1968

«Als Dreyer in einem verlassenen Landgasthof die ersten Szenen zu VAMPYR (1932) drehte, misslangen die Aufnahmen, der Film besass nach herkömmlichem Verständnis eine "schlechte Qualität". Doch gerade das schummrige Weiss und die Unschärfe verliehen den Bildern einen Charakter, welcher der Stimmung des Films entsprach. zusammen mit seinem Kameramann Rudolph Maté tastete sich Dreyer nun experimentierend vor in diese eigentümliche graue Verschwommenheit, die die Bildwelt von VAMPYR prägt. Mit einem dünnen schwarzen Tüllschleier vor dem Kameraobjektiv - das von der Sonne oder von einem Scheinwerfer bestrahlt wurde - erzielte man bewusst diese "schlechte Qualität" - dem Film eignet eine blasse Substanzlosigkeit, die Formen scheinen jeden Augenblick in Wolkenschleier zu verfliessen. Es ist das Weiss, das einem von diesem Film vor allem in Erinnerung bleibt, ein Weiss dass man in gewissen morgendlichen Träumen erleben kann, wenn das Tageslicht bereits auf das Auge fällt und die Traumbilder auszuwischen beginnt.»


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